Felix Flitta - Mit Acrylfarben, Bluesharp und Fahrrad

03.04.2021 - Felix Flitta blickt zufrieden auf sein bisheriges Leben zurück und ist offen und neugierig auf die Dinge, die noch kommen werden. Der 1953 in Leipzig geborene studierte Grafikdesigner lebt seit 65 Jahren im Herzen des Brander Stadtbezirks und ist nach seiner eigenen Definition ein leidenschaftlicher Brander aus echtem Schrot und Korn.

Brand, so sagt er, sei ein wunderbarer Mix aus einem kleinen Dorf und einer großen Stadt, dessen Einwohner ein lebens- und liebenswertes Völkchen sind, die den Stadtbezirk im Herzen tragen. So wie er auch! Während seiner 12jährigen Tätigkeit als Grafikdesigner in einer Kölner Werbeagentur ist er ständig zwischen der Domstadt und Brand gependelt - das sagt eine Menge über ihn und sein Verhältnis zu Aachens größtem Stadtbezirk aus.

„An Heiligabend 1955 ist die Familie Flitta mit dem Zug nach Berlin gefahren und an der falschen Haltestelle ausgestiegen“, erzählt der Endsechziger mit einem vielsagenden Lächeln. Über ein Auffanglager und eine Kaserne gelangte Flitta mit seinen Eltern nach Brand, wo schon vier seiner sechs Geschwister lebten. Seine Schwester Anna war die erste in Brand: als Haushälterin eines Kölner Schuldirektors war sie ihm nach Brand gefolgt, als er die damalige Volksschule Brand übernommen hatte.

Nach seiner Lehre als Schaufenstergestalter studierte Felix Flitta an der Fachhochschule Aachen Grafikdesign, gefolgt von einer Tätigkeit bei einer Kölner Werbeagentur. 1990 ist er dann in das Beerdigungsinstitut seiner Schwiegereltern Birk eingestiegen und konnte auch dort seine grafischen Fähigkeiten einbringen. „Man lernt nie umsonst!“ ist seitdem seine Devise. Seit drei Jahren befinden sich er und seine Frau Helga im Ruhestand und lieben das Leben.

Seit frühesten Jugendtagen engagiert sich Felix Flitta ehrenamtlich in der katholischen Kirche. Er besuchte in Brand den katholischen Kindergarten, die Volksschule, war bei den Pfadfindern und ist bei der Katholischen Jungen Gemeinde aktiv. Bis heute ist Felix Flitta Lektor in St. Donatus. 1972 war er Mitbegründer des Arbeitskreises Eine Welt e.V. (AKE Brand), dessen Vorsitzender er bis heute ist. „Begonnen hat alles mit Kaffee aus Nicaragua, mit dem Verkauf der AKE Brand, der damals noch 'Arbeitskreis Entwicklungshilfe' hieß, eine Initiative des Brander Kaplans Norbert Wassen in der peruanischen Hafenstadt Chimbote/Peru unterstützte.“ Daraus ist ein langjähriges Partnerschaftsprojekt mit Cersi in Chimbote, Peru, entstanden, das durch den AKE Brand finanziell unterstützt wird. So sieht man den rüstigen Rentner wieder häufig in dem kleinen Fairhandelsladen im Schatten von St. Donatus, und verkauft für den AKE fair-gehandelte Waren.

2018 hat Felix Flitta für sich die Malerei entdeckt und sich auf dem Dachboden seines Wohnhauses ein kleines Atelier eingerichtet. Seine Wohnräume und das Treppenhaus dienen als Privatgalerie. „Ich male mit Acrylfarben und nehme Motive, die mir auffallen“, freut er sich über die aktive Freizeitgestaltung. Ein favorisiertes Modell ist er selbst, denn es gibt schon einige Selbstporträts des Branders, auf denen er gut getroffen ist. Ein weiteres Hobby ist der Stadtbezirk, den er zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet. Und wenn das Hallenbad wieder geöffnet ist, dann zieht er wieder regelmäßig 70 Bahnen wöchentlich im Nass am Wolferskaul.

Außerdem zieht es zieht ihn nach Lockerung des Lockdowns wieder in die Kneipen, u.a. zu den Blues-Sessions, bei denen der passionierte Mundharmonika-Spieler mit gleichgesinnten Musikern Blues-Musik improvisieren kann. Außerdem kann er es als Karnevalist es kaum erwarten wieder mit seiner privaten Fußgruppen am Brander Umzug teilzunehmen.



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