Hochbau im Tuchmacherviertel angelaufen
08.08.2020 - Wie eine Mondlandschaft sieht der Bereich zwischen Niederforstbacher Straße, Zehntweg, Beckerstraße und Vennbahn- weg aus. Seit Beginn der Abrissarbeiten an der alten Tuchfabrik im November 2018 wurden Unmengen an Material bewegt, um das Gelände in Hanglage terrassenförmig zu gestalten und für die anstehende Neubebauung vorzubereiten. Die Versorgungsleitungen wurden bereits verlegt, so dass nun mit den Hochbauarbeiten im oberen Bereich am Zehntweg angefangen werden konnte.
Zunächst werden dort eine Kindertagesstätte und 23 Wohnungen gebaut. Bis Januar 2021 werden weiter sukzessiv Maßnahmen zum Bau von 100 geförderten Wohnungen und 50 Ein- familienhäusern starten. Die ersten Objekte werden im Sommer 2022 bezugsfertig sein. In vier Jahren soll das Gesamtprojekt abgeschlossen werden und Brand mit 270 zusätzlichen Wohnein- heiten versorgen. Die Nachfrage ist groß, so dass bereits am 15. August die Vermarktung durch die eigens für dieses Projekt von der Nesseler-Grünzig-Gruppe gegründete Tuchmacherviertel GmbH Co. KG startet.
Die Aachener Traditionsfirma hat hier und in anderen deutschen Städten zahllose Großprojekte in der 110-jährigen Firmengeschichte realisiert. In ihrem Zentralbüro am Indeweg koordiniert der Projektleiter Nisse Nesseler die Entwicklung des Tuchmacherviertels. „Wir rechnen aufgrund der aktuellen Wohnungsmarktsituation mit einer sehr großen Nachfrage“, bestätigt Nesseler den Bedarf und betont: „In dem Projekt steckt viel Herzblut, da es praktisch neben der eigenen Haustüre liegt.“ Daher legen die Planer besonderen Wert darauf, dass sich das neue Wohnviertel auch gut in die bestehenden Strukturen in Brand einfügt. Die Architektur der Gebäude ist modern, greift aber auch für Brand typische Gestaltungselemente wie zum Beispiel Bruchsteinfassaden und Mauern auf.
Eine zusätzliche Velocitystation mit Mietpedelecs soll für kurze Wegezeiten im Nahbereich sorgen. Ohnehin ist die Lage des Viertels am Südrand von Brand attraktiv und mit dem direkt angrenzenden Vennbahnweg auch für den Fahrradverkehr gut erschlossen. Die notwendigen Stellplätze für die Bewohner werden zum großen Teil in Tiefgaragen entstehen, so dass eine platzartige Aufweitung der öffentlichen Räume möglich wird. Wenn man das Gelände heute betrachtet, kann man sich diese Entwicklung auf dem ehemaligen Fabrikgelände kaum vorstellen. Doch wird von nun an mit dem Fortschritt der Hochbauarbeiten das Bild des neuen Brander Wohnquartiers immer konkreter.
(Text: Wolfgang Sanders)
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