Helmut Kaußen: KAB-Hausmeister geht in Rente

01.06.2018 - Am 30. Juni endet im Begegnungshaus der Katholischen Arbeiterbewegung (KAB) in Brand eine Ära. Nach 30jähriger engagierter Tätigkeit wird das Hausmeisterehepaar Annette und Helmut Kaußen verabschiedet. „Alles hat mal ein Ende“, doziert Helmut Kaußen. „1988 hat meine Frau den Job als Hausmeister übernommen und ich habe sie immer unterstützt.

Die offizielle Verabschiedung erfolgt bereits am 26. Juni im Rahmen einer Feierstunde. Helmut Kaußen ist kein Mann der großen Worte, sondern eher ein Mann der Tat. „Lobhudeleien und der ganze Brösel sind nicht mein Ding. Ich habe es gerne gemacht, viel erlebt und immer wieder neue Menschen kennengelernt.“ Außerdem sei er ja nicht weg, legt Kaußen noch obendrauf.

Kaußen ist ein echter Braander. Er wurde 1936 bei einem Spaziergang seiner Eltern im Brander Wald geboren, hat immer in Brand gewohnt und arbeitet wenn auch ehrenamtlich bis heute im Stadtbezirk. Der 82jährige ist sehr Heimatverbunden und würde sein Brand freiwillig nicht verlassen. Zwischendurch war der leidenschaftliche Handwerker, der das Maurerhandwerk gelernt und verinnerlicht hat, zwanzig Jahre auf Montage. Aber ein vom damaligen Chef angekündigter langfristiger Einsatz auf Baustellen in Saudi Arabien und das Veto seiner Frau Annette hatten ihn wieder nach Brand zurückgeholt. „Brand ist mein Lebensmittelpunkt, hier kenne ich viele Menschen - und die meisten kennen mich auch.“

Er erzählt von seiner Schulzeit auf der Volksschule Brand, der heutigen Marktschule, die er von 1942 bis 1951 besucht hat. Noch heute treffen sich die ehemaligen Schüler regelmäßig zu Klassentreffen, an denen noch mehr als die Hälfte der damaligen Klassenkameraden teilneh- men. „Nur eine Handvoll von Mitschülern haben Brand den Rücken gekehrt, alle anderen sind hier geblieben“, was für Kaußen klar für die Lebensqualität des Stadtbezirks spricht.

Mit der Übernahme der Stelle als Hausmeisterin durch seine Frau ist Helmut Kaußen selbst auch Mitglied beim KAB geworden. Das alte Bruchsteinhaus von 1777 ist tiptop in Schuss und Treff- punkt der Brander Senioren. Hier trifft man sich regelmäßig zu geselligen Veranstaltungen, und Spielenachmittage. Das Haus ist Ausgangspunkt vieler Wanderungen in die Voreifel, die Kaußen organisiert. Genau wie in diesem Jahr eine 11tägige Busreise nach Rügen.

Der nimmermüde Kaußen, der bis 2016 28 Jahre mit seiner Frau im KAB-Begegnungshaus gewohnt hat, ist immer in Bewegung, muss immer was zu tun haben. „Wer rastet der rostet“ scheint wohl auch sein Leitsatz zu sein. Oft sieht man ihn mit dem Fahrrad durch Brand radeln. Sportbegeistert ist der Senior außerdem, er hat sein Herz an Borussia Brand verloren. Sein Großvater Jakob Kaußen hat die Borussia einst mitgegründet, er hat dort aktiv von der Jugend bis zur Alte-Herren-Mannschaft Fußball gespielt und ist mit seiner Borussia durch Höhen und Tiefen gegangen. Zu Ligaspielen geht er nur noch selten, weil er lieber Zeit mit seiner Frau und seiner Familie verbringt.

Der genbedingte Handwerker - der Großvater war Zimmermann und der Vater Anstreicher - ist bis zum heutigen Tag immer aktiv. So hat er gerade die Hausmeisterwohnung im KAB-Begeg- nungshaus für seine Nachfolgerin hergerichtet und die Stellfläche des Wagens der Molibitäts- hilfe für Brander Senioren gepflastert. Er ist seit 12 Jahren bei der Interessengemeinschaft „Wipan“ („Wir packen an“) aktiv. Eine Handvoll Brander Altgesellen haben sich zu „Wipan“ zusammengeschlossen und führen für Brander Senioren ehrenamtlich kleinere Reparaturen durch. Helmut Kaußen „Das bringt viel Freude und hält mich in Schwung!“



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