THW: Technische Hilfe kommt aus Brand

03.10.2020 - Schon seit 1967 hat der Ortsverband des Technischen Hilfswerks einen Standort in Brand. Im Jahr 1983 konnte der Aachener Ortsverband dieser Bundesanstalt in der Eckenerstraße einen Neubau beziehen und endlich sämtliche Aachener Einheiten dort konzentrieren. Seitdem koordiniert und startet die hilfsbereite Truppe mit den azurblauen Fahrzeugen alle Übungen und Einsätze auf dem fünfzehntausend Quadratmeter großen Gelände neben dem Gewerbepark Brand. Die wichtigste Aufgabe des THW ist die technische Hilfeleistung bei Katastrophen, öffentlichen Notständen und größeren Unglücksfällen. In der Vergangenheit konnte das THW auchim Ausland z.B. bei Erdbeben mit Bergungshelfern und Suchhunden fachkundig Menschen aus Notlagen retten.

Der Ortsverband hat sich aber auch seit seiner Gründung im Jahr 1952 durch die Unterstützung von Vereinen oder der Stadt Aachen bei der Durchführung von großen Veranstaltungen wie dem Reitturnier und anderen Hilfsaktionen Verdient gemacht. Früher konnten junge Männer bei einer 10jährigen Verpflichtung zur Mitarbeit im Hilfswerk vom Dienst an der Waffe freigestellt werden. Seit der Abschaffung der Wehrpflicht muss das THW die Mitarbeit noch attraktiver gestalten, um für die ehrenamtlich Tätigen interessant zu sein.

Ein wichtiger Baustein dafür ist die Jugendarbeit. Unter der Leitung von Daniel Weber lernen aktuell über zwanzigJugendliche beiderlei Geschlechts im Alter zwischen 10 und 18 Jahren den Umgang mit Werkzeugen zum Beispiel bei der Holzbearbeitung oder Erste-Hilfe in Verbindung mit Rettungsmethoden. In regelmäßigen Abständen finden Zeltlager mit anderen Jugendgrup- pen statt. Bei Ausflügen mit Aktivitäten und Besichtigungen inder Region erleben die zukünf- tigen Helferinnen und Helfer ein Kameradschaftsgefühl. „Wir können die jungen Menschen in der Jugendgruppe begeistern und sie für die spätere Arbeit in den beiden Bergungszügen oder den drei Fachgruppen im Ortsverband motivieren“, freut sich Jugendbeauftragter Weber über den Erfolg der Anstrengungen und ergänzt: „Wir freuen uns zwar über die im September gestartete bundesweite Kampagne zur Mitgliederwerbung, finden aber hier vor Ort bislang durch Mund zu Mund Propaganda zum Glück noch genug Interessenten.“

Auch der Ortsbeauftragte und damit der langjährige Chef des hiesigen Ortsverbandes, Albert Willekens, bestätigt die gute Basis für die weitere Personalplanung. So seien zurzeit 27 Helfer und Helferinnen in der Grundausbildung und könnten nach deren Abschluss die rund 130 aktiven Helfer ergänzen. Willekens selbst ist schon seit 1973 beim THW und kann sich ein Leben ohne dieses Ehrenamt gar nicht mehr vorstellen. „Im kommenden Jahr feiern wir das 50jährige Jubiläum der Tauchgruppe“, stellt der Ortsbeauftrage in Aussicht. Die für diesen Sommer geplante feierliche Einsegnung eines neuen Einsatzfahrzeugs auf dem Marktplatz musste wegen der Corona –Pandemie abgesagt werden. „Das holen wir aber nach, sobald es die Situation zulässt“, verspricht Willekens.

Den Verantwortlichen der Hilfsorganisation ist der Standort im Stadtbezirk Brand sehr wichtig und so bringt sich das THW besonders gerne vor hier Ort op `dr Brand ein. Die Helfervereini- gung ist Mitglied im Bürgerverein Brande.V. und unterstützt diesen bei der Organisation und Durchführung von Veranstaltungen. Speziell die Jugendgruppe des THW kooperiert eng mit dem Arbeitskreis Umwelt und Natur des Bürgervereins und hilft tatkräftig bei der alljährlichen Apfelernte oder mit dem Bau und Aufhängen von Nistkästen und Bienenhotels. Es verwundert daher nicht, dass im Gegenzug Jugendliche aus Brand besonders leicht Zugang zu der Nach- wuchsgruppe finden. Am Ende profitieren alle vom Standort des Technischen Hilfswerks in der Eckenerstraße.



Text: Wolfgang Sanders



Zurück zur Übersicht