Neue Veranstaltungsreihe „Brand spricht“ wird vorgestellt

11.09.2019 - Interview mit Karl Simons vom Café Mobilé über das Konzept und Idee, die hinter „Brand spricht“ steht. Die neue Gesprächsreihe startet am Mittwoch, 30. Oktober, ab 19.30 Uhr, im Mobilé, Hochstraße, 16. Die neue Veranstaltungsreihe wird beim Brander Tag der Vereine am Sonntag, 15. September, im Rahmen des 2. offenen Brander Picknicks, vorgestellt.

Herr Simons, welche Idee steckt hinter Ihre neuen geplanten Reihe?

Simons: Wir wollen die Brander fragen, welche Themen ihnen unter den Nägeln brennen und wo es Gesprächsbedarf gibt. Unter dem Motto „Brand spricht“ gibt es Abende im Café Mobilé, eine Art Kneipenabend, wo sich Menschen an verschiedenen Tischen zu verschiedenen Themen austauschen. Wir fänden es schön, wenn Menschen mal nicht übereinander sondern miteinan- der reden. Dies findet in unserer heutigen Gesellschaft viel zu wenig statt.

Haben Sie den Eindruck, dass die Brander zu wenig über politische oder andere Themen nachdenken und reden?

Simons: Wir möchten auffordern und ihnen Gelegenheit dazu bieten. Nicht die Brander reden zu wenig, das ist ein zeitgeistiges und gesellschaftliches Problem. Es werden Meinungen gebildet und man umgibt sich meist nur noch mit Menschen mit Meinungen, die etwa der eigenen Meinung entspricht. Genauso wie im Internet Meinungen vorgefiltert werden und wir mit Meinungen versorgt werden, so geht es auch im persönlichen Umfeld. Wer weiß, warum jemand, der vollkommen anders denkt, zu irgendeinem Thema zu seiner Meinung gekommen ist. Er hat ja Gründe, man kann ja nicht jedem Dummheit unterstellen – das ist ja vermessen. Es geht ja nicht darum zu überzeugen, sondern Verständnis zu wecken und vielleicht ein veränderten Blickwinkel zu erlangen.

Dieses Austauschen kann ja auch bedeuten sich zu outen. Das kann in einem überschaubaren Stadtbezirk wie Brand nicht ungefährlich sein.

Simons: Wenn jemand das Gefühl hat, er müsse sich outen, dann ist das seine persönliche Entscheidung. Um es beim Namen zu nennen: Es gibt 10 bis 12 Prozent AfD-Wähler bundesweit in unserer Gesellschaft - ich kenne nur zwei Wähler, das sind aber keine 12 Prozent. Wenn man seine Entscheidung für richtig hält, dann soll man auch zu seiner Meinung stehen. Zu argumentieren und zu sagen, warum man bestimmte Überzeugungen hat, wäre ja auch für Andere aufschlussreich und sorgt für Auseinandersetzung mit dem Thema und wirbt für Verständnis. Aber es gibt ja auch viel einfachere und globale Fragen wie: In welchem Wirtschaftssystem oder mit welcher ökologischen Denke leben wir in Zukunft weiter? Was macht der Klimawandel? Was bewegt unsere Kinder bei Fridays for Future regelmäßig auf die Straße zu gehen? Welche Rollen spielen Frauen in unserer Gesellschaft? Über diese und andere Fragen kann man sich herrlich austauschen und konstruktiv diskutieren.

Weitere Informationen zu „Brand spricht“ gibt es beim 2. offenen Brander Picknick. Dort werden erste Themenvorschläge gerne entgegen genommen.

Weitere Infos unter www.mobile-brand.de



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