Die „Mutter der Brander Nation“ am Brander Wall

30.05.2019 - Der blonde Engel Silke Radermacher ist eine Naturgewalt! Sie ist sympathisch, aufgeschlossen, eloquent, sie packt mit ihrer natürlichen und hemdsärmeligen Art an und ist in der Sache streitbar. Und wie man in der hiesigen Mundart sagt: Sie ist für nix fies! Seit zehn Jahren ist Silke Radermacher im Jugend- und Begegnungshaus „jub - Das Netz“ motiviert und voller Tatendrang als Sozialhelferin im Einsatz und eine feste Säule in der Erfolgsgeschichte des sozialen Engagements des „jub“-Ensembles unter der Leitung von Benedikt „Bene“ Dautzenberg.

Radermacher kann man, ohne groß nachzudenken, als Glücksfall für die Einrichtung bezeichnen. Wenn Silke Radermacher sagt sie liebe Kinder, dann ist dies nur die halbe Wahrheit. Sie ist für viele Kinder und Jugendliche, die im Schagen-Viertel leben und die Einrichtung regelmäßig besuchen, nicht nur Ansprechpartnerin in allen Lebenslagen, sie ist vor allem Komplizin, Seelentrösterin, Freundin und für viele sicher auch Ersatzmutter. „Für Silke stehen die Kinder immer an erster Stelle“, unterstreicht Benedikt Dautzenberg.

Zehn Jahre zuvor lief es für Silke Radermacher beruflich nicht rund. Die ehemalige Bürokraft wurde damals vom Jobcenter betreut. Dort hatte ihr zuständiger Sachbearbeiter ihr nach langer Erkrankung zum Test ihrer Arbeitsfähigkeit einen Ein-Euro-Job angeboten. Sie fragte nach einem Job auf dem Friedhof, um Kriegsgräber pflegen zu dürfen und provozierte damit ein Lächeln auf das Gesicht ihres Betreuers: „Es gab schon viele Gespräche über Ein-Euro-Jobs, aber nach einer Tätigkeit auf einem Kriegsgräberfriedhof hat mich noch niemand gefragt.“

Dann kann das „jub“ in Spiel und beim Vorstellungsgespräch mit Peter Tillmanns, dem damaligen Vorsitzenden des Vereins, und dem ehemaligen Leiter Patrick Gier, machte Silke Radermacher aus ihrem Herzen keine Mördergrube: „Ich traue mir die Zusammenarbeit mit Kindern nicht zu.“ Aber die beiden Protagonisten Tillmanns und Gier hatten den richtigen Riecher.

Der erste Arbeitstag ist jetzt mehr als zehn Jahre her und die Branderin hat ihre Berufung gefunden. Sie ist nimmermüde im Einsatz, handwerklich kann sie anpacken und konnte mit vielen guten Ideen Akzente setzen. So wurde u.a. die Story des erfolgreichen im „jub“ erarbeiteten Musicals „Liberty“ von ihr geschrieben.

Zu ihrem 10jährigen Dienstjubiläum wurde sie vom „jub“ mit einer extra angefertigten Ehrenamtsnadel in Gold ausgezeichnet. Silke Radermacher: „Das 'jub' und ich - eine Fügung des Schicksals! Hier kann ich so sein wie ich bin.“



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