KAB Brand feierte am Wochenende ihren 50. Geburtstag

16.09.2015 - Das schönste Geschenk für die engagierten KABler ist das Interesse der Gäste zum Beginn der Jubiläumswoche: Alfred Stoffels, der Vorsitzende der KAB Brand, feierte am Wochenende mit vielen Besuchern das 50-jährige Bestehen der ortsansässigen Altentagesstätte – der ältesten ihrer Art in Aachen. „Es braucht die richtigen Leute am richtigen Platz, die zur richtigen Zeit etwas tun“, weiß Stoffels um den Erfolg der Einrichtung. Neben den älteren Herrschaften selbst besuchten auch die Landtagsabgeordnete Daniela Jansen, Mitglieder der Bezirksvertretung, vom Seniorenrat, dem Brander Bürgerverein und der Arbeiterwohlfahrt den Festakt im Pfarrzentrum von St. Donatus nach dem Dankgottesdienst mit Präses Pastor Ralf Freyaldenhoven.

„Die Feier des heutigen Tages ist wie eine intensive Reflexion. 50 Jahre wurde hier zum Wohl der Senioren im Stadtbezirk gearbeitet. Es braucht Mut, Sozialinitiative zu ergreifen und für sich selbst und andere etwas zu tun“, betonte Stoffels eingangs. 50 Jahre offene Seniorenarbeit hätten zur körperlichen, geistigen, seelischen und gemütvollen Fitness beigetragen.

Der Festvortrag des Leiters des Generali Zukunftsfonds, Loring Sittler, beeindruckte mit einer differenzierten Meinung und einer Analyse der aktuellen Statistik. Sittler hat sich der Forschung über den demografischen Wandel verschrieben. „Ein solches Jubiläum ist ein prächtiger Anlass, den Akteuren zu danken. Ich habe hohe Anerkennung für alle Beteiligten. Sie sind das Gegenteil von Trägheit und Gleichgültigkeit in unserer Gesellschaft“, erklärte Sittler. Es sei eben nicht richtig, dass für alle gesorgt ist, wenn jeder für sich selbst sorgt. „Eine gesellschaftsbezogene Nächstenliebe wirkt der Isolierung entgegen.“

Bis 2030 habe man rund 5,8 Millionen weniger arbeitsfähige Einheimische. „Die zuströmenden Flüchtlinge können uns nur entlasten, nicht aber das Problem entschärfen“, stellte Sittler fest. Der Zahl von 6.3 Millionen mehr Rentenempfängern stehen immer weniger Pflegekräfte entgegen. „Bereits heute klafft eine Lücke von 80 000 fehlenden Pflegern.“ Und nicht zuletzt das Problem des sinkenden Rentenniveaus auf nur 43 Prozent und die drohende Altersarmut – vor allem bei Frauen – rückte Sittler in den Blickpunkt.

„Das Engagement der KAB wirkt hier entgegen, schafft Lebensqualität. Eine Verharmlosung der Gegenwart ist eine Vernachlässigung der Zukunft“, appellierte Sittler, weiter aktiv das Miteinander der Senioren in Brand zu gestalten. „Das Alter ist das Sozialkapital jedes Einzelnen“, betonte der Referent. Flotte Melodien vom Kammermusikquartett Kutsch begleiteten den anschließenden Sektempfang.

(Text: Nina Krüsmann/AZ-Ausgabe vom 16.09.2015)



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