Silke Radermacher: In ihrer Brust schlagen zwei Herzen

09.07.2015 - Silke Radermacher ist ein zufriedener Mensch. Sie hat ihre Mitte und ihr berufliches Heil im sozial-erzieherischen Bereich gefunden. Die Mittvierzigerin ist stolz und glücklich darüber, dass sie ein Zahnrad im großen Räderwerk im Jugend- und Begegnungshaus „jub – Das Netz“ im Brander Feld sein darf. Seit einigen Jahren ist sie dort tätig und ist für viele der Kinder- und Jugendlichen, die das Angebot des Begegnungshauses nutzen, ein hochfrequentierter und gern gesehener Ansprechpartner und wird liebevoll die „Mutter der Kompanie“ genannt.

Mit strahlenden und glänzenden Augen berichtet der begeisterte Alemannia-Fan, der zu seligen UEFA-Cup- und DFB-Zeiten fast kein Spiel der Schwarz-Gelben verpasst hat, von seiner Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. Sie investiert viel Liebe und Herzblut in ihre Berufung und bekäme von den Kinder- und Jugendlichen unglaublich viel zurück. „Ich gehe in meiner Arbeit auf“, sagt sie im Brustton der Überzeugung.

Das „jub“ sei als Treffpunkt aller Gesellschaftsschichten ein wichtiges Epi-Zentrum für den Stadtbezirk. In diesem Treffpunkt werden die Kinder und Jugendlichen zur Gemeinsamkeit angehalten und soziale Kompetenzen geschult. Natürlich kommt auch der Spaß nicht zur kurz. So stand Silke Radermacher als Ansprechpartnerin, z.B. bei den bisherigen vier Brander Band-Wettbewerben im „jub“ und im Foyer der Gesamtschule Brand dem vielköpfigen Theken- und Service-Team vor. „Sie haben das alles alleine gemanagt, Dienstpläne aufgestellt und sich ausgetauscht. Das war alles perfekt“, geizt sie nicht mit Lob.

Silke Radermacher ist sehr kommunikativ. Reden, sich austauschen und vor allem lachen sind wichtige Bestandteile ihres Lebens. Beim Interview zu dieser Ausgabe der „Brand Köpp“ kam sie im Aachener Hangeweiher ins Gespräch mit einer 6-köpfigen Gruppe sehr rüstiger, allesamt über 80-jähriger Senioren, die sich dort zwei Mal wöchentlich treffen. Beim lustigen und intensiven Plausch stellte Radermacher fest, das eine der Gesprächsteilnehmerinnen, die in Aachen eine Gaststätte betrieben hatte, ihren Großvater kannte, der ebenfalls Gastronom war. „Ich bin sehr interessiert an Menschen und an ihren Lebensgeschichten“, strahlte Radermacher wegen der Eindrücke im Hangeweiher. „Es ist spannend, sich mit Menschen über ihre Lebenswege, Erfahrungen und Erinnerungen zu unterhalten.“ Aus diesem Grund sind auch Biographien ihre bevorzugte Lektüre.

Zu weiteren Interessen zählt sie Tanzen. Dabei bekäme man herrlich den Kopf frei und schüttele den Last des Alltags ab, doziert Radermacher: „Danach kann ich mich wieder auf das Wesentliche konzentrieren.“ Aber das Tanzen sei laut eigener Aussage in Tanztempel nicht immer einfach, weil die Jugendlichen und jungen Erwachsenen dort meist denken, was denn die „Alte“ hier machen würde – setzt wieder ihr ansteckendes Lachen ein.

Zum Stadtbezirk Brand hat sie eine intensive Beziehung. Sie ist in Brand auf der Freunder Landstraße aufgewachsen, lebt aber jetzt mit ihrem Vater im elterlichen Haus in Eilendorf. Sie genießt den Stadtbezirk Brand, den sie als grüne Lunge bezeichnet. Sie hält es mit dem englischen Sprichwort „My home is where my heart is!“ (Meine Heimat ist wo mein Herz ist). In diesem Fall schlagen in ihrer Brust zwei Herzen: eins für Brand und eins für Eilendorf.



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